Krankheitsbilder

Psychose

Unsere Umwelt wahrzunehmen, ist selbstverständlich. Wir können sie sehen, riechen und schmecken. Wir wissen, was zu unserer Umwelt gehört und was zu uns.
Es gibt Seelenkrankheiten, die dieses Empfinden stören. Man sieht, riecht, hört oder schmeckt Dinge, die andere nicht wahrnehmen können. Geräusche wirken unnatürlich laut, Farben ungewöhnlich grell. Die Patientin bzw. der Patient sucht nach Erklärungen, befürchtet Schlimmes und vermutet, die Dinge hätten sich gegen sie bzw. ihn gewandt. Alles ist fremd und ungewohnt, Verängstigung ist die Folge. Solche Erlebnisse können die unterschiedlichsten Ursachen haben, müssen somit genau untersucht und differenziert behandelt werden.

Depression

Plötzlich macht alles keinen Sinn mehr. Selbst vertraute Dinge lasten zentnerschwer. Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Verzagtheit, Antriebsmangel, leichte Ermüdbarkeit, Angst und schlimmstenfalls Selbsttötungsgedanken werden zum alltäglichen Erleben. Gewichtsverlust und Durchschlafstörungen ergänzen die Krankheitszeichen. Wenn das Leben nur noch als mühselige Qual empfunden wird, können sich die Erkrankten zumeist kaum vorstellen, dass es Hilfe für sie gibt. Trotz allem subjektivem Erleben hat die Erkrankung Depression eine sehr gute Prognose und bessert sich unter fachkundiger Behandlung.

Manie

Nichts mehr scheint unmöglich. Es wird kaum noch gegessen, schon gar nicht geschlafen, dem Übermaß an Energie scheinen keine Grenzen gesetzt zu sein. Eine derartige Umtriebigkeit führt jedoch meistens nicht zu greifbaren Ergebnissen. Vielmehr ist sie oft rastlos und sprunghaft. Manchmal treten Gereiztheit und Aggression hinzu. Fast immer kommt es zum totalen Zusammenbruch.
Die Manie erfordert eine intensive Behandlung. Nach Besserung muss die Behandlung darauf ausgerichtet sein, erneute Krankheitsepisoden zu verhindern.
Mitunter kommt es zu einem Wechsel zwischen manischer und depressiver Erkrankungsepisode. Die Stimmung wechselt dann von dem einen ins andere Extrem. Ein solcher Wechsel tritt entweder nur ganz selten oder aber sehr häufig auf. Die diagnostische Zuordnung und die therapeutischen Ansätze erfordern ein großes Maß an Erfahrung.

Persönlichkeitsstörungen

Die Summe aller unserer menschlichen Eigenschaften begründet unsere Einzigartigkeit, unsere Persönlichkeit. Wir wissen jedoch auch, dass die eine oder andere unserer Eigenschaften, wie z.B. Reizbarkeit, problematisch ist.
Selbst grundsätzlich positive Eigenschaften, wie Ordnungsliebe, können bei zu starker Ausprägung Leidensdruck hervorrufen. Werden derartige Eigenschaften handlungsbestimmend und prägen feste Verhaltensmuster, sprechen wir von einer Persönlichkeitsstörung. Behandlungsmethode der Wahl ist hier die Psychotherapie.

Demenz und Alzheimer

Wir sind tagtäglich darauf angewiesen. Trotzdem wird uns seine Existenz und Bedeutung erst so richtig bewusst, wenn es auf einmal nicht mehr funktioniert: das Gedächtnis.
Vergesslichkeit ist lästig. Sie kann aber auch zum Problem im Alltag werden. In ihrer ausgeprägtesten Form führen die Auswirkungen von Alzheimer und Demenz dazu, nur noch im "Jetzt" zu leben, das heißt ohne Erinnerungen, ohne Bezug zu Familie und Freunden oder der eigenen Biografie.
Gedächtnisstörungen können vielfältige Ursachen haben. Werden diese jedoch früh genug erkannt, sind sie oft behandelbar.

Suchterkrankungen

Die Suche nach Glück, nach einfachen Lösungen für schwierige Probleme oder einfach nur Leichtsinnigkeit können verhängnisvolle Irrwege zur Folge haben. Und plötzlich gibt es kein Zurück mehr. Die Aufnahme von Alkohol, das Bedürfnis nach Tabletten oder harten Drogen überdeckt inzwischen die eigentliche Ursache. Heimlichkeit und Verstecken vor der Familie, Freunden und dem Chef verhindern Hilfestellungen. Leber-, Nieren-, Nerven- und andere Schäden treten hinzu.
Doch es gibt Wege aus der Sackgasse. Qualifizierte Entgiftungsbehandlungen können durch Entwöhnungstherapie und ambulante Betreuungsmöglichkeiten ergänzt werden.